Zeit und Ewigkeit. Poesie in Bild und Wort

Annita Smit, Morgenglanz der Ewigkeit, 2021 (Foto Anja Loepen)

Inspirationsquellen 

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“- so klagte Faust. Die eine Seele drängte ihn zum Irdischen, zur Welt mit allen ihren Freuden, während die andere ihn in eine ganz andere Welt erheben wollte, zu den „Gefilden hoher Ahnen“. Faust wünschte sich daher einen Zaubermantel, der ihn in “fremde Länder”, unbekannte Sphären, trüge, und ihn wegführen würde „zu neuem bunten Leben“, wo der Kampf zwischen den beiden Seelen, die in seinem Wesen unaufhörlich um Aufmerksamkeit stritten, beigelegt sein würde.

Die Begriffe Zeit und Ewigkeit spielen in allen Weltreligionen eine große Rolle. Der Mensch lebt auf Erden in der Welt der Zeit und ist unterwegs zur Ewigkeit, der Welt des ewigen Werdens, die zeitlos ist. Von dieser Ewigkeit können wir manchmal eine Ahnung im alltäglichen Leben erhaschen. Viele Religionen geben praktische Anleitungen, wie der Mensch den Weg zur Ewigkeit in seinem alltäglichen Leben begehen kann.

‘Zeit’ und ‘Ewigkeit’ sind seit Jahrhunderten Inspirationsquellen für Philosophen, Wissenschaftler, Autoren und Künstler. Einige Philosophen erklären, dass die Kunsterfahrung uns in Kontakt mit einer Dimension bringen könne, die der Zeit enthoben ist.  Das kann geschehen, wenn wir uns mit einem Kunstwerk verbinden, uns gleichsam auf seine Schwingungen einlassen und uns Zeit für diese Erfahrung nehmen.

Annita Smit und zeitgenössischer Dichter

Zeit und Ewigkeit. Poesie in Bild und Wort stellt neue Werke der bildenden Künstlerin Annita Smit (1966) und fünf zeitgenössischer Dichter in den Mittelpunkt: Gershwin Bonevacia (1992), Babs Gons (1972), Marjolijn van Heemstra (1981), Iduna Paalman (1991) und Mustafa Stitou (1974). Sie ließen sich alle durch das Ausstellungsthema inspirieren. Was sehen, fühlen, denken und erfahren Sie, wenn Sie die Kunst auf sich einwirken lassen? Welche Fragen, Ideen und Inspirationen rufen sie bei Ihnen auf? Kann die aufmerksame Betrachtung der Kunst die ‘Uhrzeit zum Schweigen bringen’ und in eine ‘innerlich erfahrene Zeit’ transformieren? Haben Sie jemals einen kleinen Eindruck von der Ewigkeit in Ihrem Innersten erhaschen können?

Die Philosophin Joke J. Hermsen schrieb eigens für diese Ausstellung den Essay Dialogisch zijn: twee stemmen, twee tijden (dt. Dialogisches Sein: zwei Stimmen, zwei Zeiten). Vielleicht können auf Niederländisch lesen, dann laden wir Sie ein, das Heftchen mit dem Essay, in dem auch alle Gedichte abgedruckt sind, mitzunehmen!  Es ist auf demselben hauchdünnen, bereits bedruckten und jetzt wiederverwerteten Bibelpapier (von Fehl- und Sonderdrucken) gedruckt, das Annita Smit auch für ihre Kunstobjekte verwendete. Viele ihrer Werke lassen die ursprünglichen Bibelverse noch hindurchschimmern. Wir hoffen Sie schauend, lesend und fühlend inspirieren zu können.

Zeit und Ewigkeit. Poesie in Bild und Wort ist eine Initiative und Produktion des Bijbels Museum. Die Ausstellung ist mit der Unterstützung folgender Stiftungen und Institutionen zustande gekommen:
Mondriaan Fonds
Doopsgezind Predikfonds Haarlem
Iona Stichting
Vrijzinnige Fondsen
Royal Jongbloed
de Schrijverscentrale
Freunde des Bibelmuseums

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Impressum

Bildende Kunst
Annita Smit

Gedichte
Gershwin Bonevacia
Babs Gons
Marjolijn van Heemstra
Iduna Paalman
Mustafa Stitou

Essay
Joke J. Hermsen

Ausstellungskonzept
Theo Tienhooven

Grafik- und Kommunikationsdesign
OVERHAUS

Zeit und Ewigkeit. Poesie in Bild und Wort war schon zu sehen in:

Escher in Het Paleis und der Kloosterkerk (Den Haag, Duo-Ausstellung)

Museum Krona (Uden)

Informationen zu aktuellen Daten: hier